Große Aufmerksamkeit hat der umgebaute Lehrerparkplatz am Mittwoch auf sich gezogen. „Was ist das?”, fragten viele Schülerinnen und Schüler der Unterstufe, während zwei Meter weiter ein Kart vorbeisauste, in der einen Hand des fahrenden Schülers das Lenkrad, in der anderen das Handy.

Verkehrsunfälle passieren tagtäglich und doch sind sie uns so fern. Der Kumpel einer Freundin meiner Cousine hat am Wochenende… aber was, wenn du selbst in dem Auto gesessen hättest? Gefahren wärst? Und nur der ganz kurze Blick aufs Handy nach dem so vertrauten Bing dein Leben schlagartig verändert hätte?
25% aller Verletzten oder Getöteten in Verkehrsunfällen sind junge Erwachsene im Alter von 18 bis 24 Jahren. Dabei macht diese Gruppe nur 8% der Bevölkerung Deutschlands aus. Die Gründe, weshalb eine so kleine Gruppe für eine so große Anzahl an Verkehrsunfällen verantwortlich ist, sind vielfältig: Ablenkung, fehlende Erfahrung, Selbstüberschätzung, Übermüdung, Alkohol und Drogen sowie erhöhte Risikobereitschaft. In einem kurzweiligen Vortrag vermittelt ein junger Polizist den Jugendlichen anhand eindrücklicher Beispiele die Gefahren unachtsamen Fahrens und lässt auch die Folgen nicht außen vor. Denn neben dem möglichen Tod warten im Falle des Überlebens Klagen im Strafrecht (fahrlässige Körperverletzung oder Tötung) und Zivilrecht, Schmerzensgeldzahlungen oder Haftung, z.B. die Übernahme der Rente einer in den Unfall verwickelten Person, die aufgrund der Folgen des Unfalls nicht mehr arbeiten kann. Er verschweigt auch nicht die psychologischen und sozialen Folgen eines solchen Unfalls, der Freundeskreise und Familien zerstören kann und Betroffene mit Schuldgefühlen quält.
Tippen tötet. Deshalb hat auch der ADAC sich die Statistik zu Herzen genommen und WAM ins Leben gerufen: „Wait a minute“ – nur ein Moment kann entscheidend sein. Bei gezielten Verkehrssicherheitstrainings wird den jungen Fahrerinnen und Fahrern vor Augen geführt, wie stark die Ablenkung durch z.B. Mobiltelefone ihre Fahrkünste beeinträchtigt oder wie sich ein Überschlag anfühlt. Der Anblick eines Crashtest-Dummies lässt erahnen, wie es den Insassen nach einem solchen Zusammenprall hätte ergehen müssen.




Nach dem Prinzip des Stationenlernens hat V. Stapelberg zum zweiten Mal für den 12. Jahrgang einen abwechslungsreichen Tag am ADAC Überschlagssimulator, Ablenkungsparcours, Crashtest-Fahrzeug und beim Polizistenvortrag „Junge Fahrer“ geplant. Durch kurzweilig aufbereitete Informationen, Aufklärung und den Appell an den gesunden Menschenverstand soll das Bewusstsein geschärft werden mit einem Ziel: Unfälle vermeiden. Leben retten.
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