Eine eindrucksvolle Reise in die Vergangenheit – zu einem dunklen Kapitel deutscher Geschichte – erlebten am 5. Juni Schülerinnen und Schüler aus drei zehnten Klassen bei einem Besuch der KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte in Porta Westfalica. Der Ausflug war nicht nur eine willkommene Abwechslung vom Schulalltag, sondern bot auch Gelegenheit, im Unterricht erworbene Kompetenzen zu vertiefen und Lokalgeschichte zu erleben.
Die Gedenkstätte bot den Jugendlichen einen tiefen Einblick in das Leben der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die in Porta unter unmenschlichen Bedingungen schuften mussten. In den Jahren 1944 und 1945 waren dort mehrere Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme. In mehreren Stollenanlagen im Jakobsberg mussten Häftlinge – darunter viele aus Polen, der Sowjetunion und Frankreich – unter lebensgefährlichen Bedingungen Zwangsarbeit leisten, vor allem für die Rüstungsindustrie. Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet das Lager lange Zeit in Vergessenheit. Erst in den letzten Jahrzehnten wuchs das öffentliche Interesse an der Aufarbeitung dieser lokalen NS-Geschichte.
Die heutige Gedenk- und Dokumentationsstätte wurde durch das Engagement von Historikern, Zeitzeugen und Initiativen ins Leben gerufen und bietet seitdem Raum für Bildung, Erinnerung und Mahnung. Viele der Teilnehmenden zeigten sich sichtlich beeindruckt und bewegt von dem, was sie gesehen und erfahren haben. Die begleitenden Lehrkräfte betonten, wie wichtig solche außerschulischen Lernorte seien, um historische Themen greifbar und emotional zugänglich zu machen. Die Exkursion endete mit einem Moment des Innehaltens, der allen bewusst machte: Erinnerung ist Verantwortung. Die Schülerinnen und Schüler kehrten mit vielen Eindrücken und Denkanstößen zurück – und mit dem Bewusstsein, wie wertvoll Freiheit und Menschenwürde sind.


















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