„Krass, wie alt wir geworden sind, dass wir hier heute über Politik reden!”
Tim
Abi Vegas: Um jeden Punkt gepokert. 93 Active Players. Bad Beats. Aber gut gespielt. C. Kastning nahm das diesjährige Abi-Motto zum Anlass, um die Schulzeit der Absolventen Revue passieren zu lassen: Bereits in der 6. Klasse seien sie „In 80 Tagen um die Welt” gereist, später dann durch Barcelona, Tirol und Rom, nun also Abi Vegas. Ort der unendlichen Möglichkeiten und des Glücks. DAS Ziel. Angekommen.
Aber es läuft nicht immer alles nach Plan, so hat es die Politikprüfung gezeigt und einen Vorgeschmack auf die Zukunft gegeben: Wenn das Leben ein ungünstiges Blatt ausspielt, ist da nicht mehr unbedingt jemand, der helfen kann, einem Entscheidungen abnimmt. „Also ist Vertrauen in euch selbst gefragt”, appelliert die Schulleiterin.
Doch dieser Abiturjahrgang hat wesentlich mehr zu bieten als Selbstvertrauen. Oberstufenkoordinatorin in Vertretung, A. Grade, lobt die Schüler für ihre Willensstärke und Resilienz, für ihre Kreativität, für ihr kritisches Reflexionsvermögen und ihre Aufgeschlossenheit. „Ich habe den Wunsch, mich bei euch zu bedanken, weil ihr mir den Einstieg in meine neue Aufgabe so erleichtert habt”, wertschätzt sie die Absolventen. „Seid stolz auf euch und zeigt eure beeindruckenden Fähigkeiten!”
Peter Kohlmann, stellvertretender Bürgermeister Bückeburgs, gibt anlässlich der zahlreichen 15-Punkte-Ehrungen zu bedenken, dass auch wenn manch einer sich etwas mehr erhofft habe, eine Note immer noch eine dokumentarisch festgehaltene, schulische Leistung sei. „Charakter lässt sich schwerlich in Punkten ausmachen”, mahnt er und hofft, dass die Abiturienten ihr Adolfinum im Herzen behalten, egal wohin der Wind sie wehe.
Im Herzen behalten werden auch die Lehrerinnen und Lehrer diesen Jahrgang. Unzählige Worte des Lobes fallen, Tutor J. Sladek schwärmt nicht ohne Glitzern in den Augen von vielen ersten Malen, N. Bucher und S. Schlüter von mutiger Fächerwahl und die Anwesenden applaudieren zu insgesamt 29 Mal der 1 vor dem Komma. Die Traumnote von 1,0 erreichen Clara Brosig, Clara Kaiser und Felicia Jagodzinski; ebenfalls im Dreierpack kommen Adam Kurucz, Habib Bastürk und Nora Hartmann mit dem Schnitt von 1,1 daher. Jahrgangssprecherin Malina Janze wird für ihr außergewöhnliches und soziales Engagement mit dem Sozialpreis geehrt. Und der Förderverein honoriert die Leistung des gesamten Jahrgangs mit der großzügigen Summe von 1000 Euro für den Abiball.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass ein Lehrerchor es sich nicht nehmen lässt, den Jahrgang musikalisch zu verabschieden und so singen sie von Euphorie und Leichtigkeit, vom Optimist-sein und der Zweckdienlichkeit des Stolperns und Scheiterns.
Denni Dervina und Malina Janze wagen in ihrer humorvollen Abiturrede sowohl Rückblick als auch Vorausschau. Was wird nach dem ersten Schock mit 100 wildfremden Menschen bei der Einschulung der 5. Klassen und 9 Jahren Schule bleiben? Die Erinnerung an den Movie-Monday oder den Doku-Dienstag? An den erbsenfressenden Soldaten? Mathe mit Buchstaben? „Was wir wirklich mitnehmen: Das Gemeinschaftsgefühl und dass Lehrer auch cool sein können.” Mit einer rührenden Danksagung an Lehrer, Eltern, Freunde, Verwaltung und besonders Frau Grade mit ihrem stets offenen Ohr verabschiedet sich der Jahrgang, stilecht mit Meme-Zitat – „Wir freu’n uns. (Wir freu’n uns.) Schaun mer mal, was wird. (Was wird.)”
DUB