Mit dem augenzwinkernden Motto „Abios Amigos – 13 Jahre Siesta, jetzt Fiesta“ verabschiedete sich der Abiturjahrgang 2025 vom Adolfinum – und das nicht nur mit einem Lächeln, sondern auch mit vielen Erinnerungen und einem klaren Blick nach vorn. Die feierliche Entlassung war ein gelungener Mix aus Stolz, Nachdenklichkeit und einer dem Jahrgang gebührenden Portion Humor.
13 Jahre Schulzeit liegen hinter den Abiturientinnen und Abiturienten – für den Großteil 9 davon am Adolfinum. Schulleiterin C. Kastning erinnert in ihrer Rede an den ersten Schultag am Adolfinum am 4. August 2016 und dass von diesen 9 Jahren die sogenannte „Siesta“ wohl nur ein kleiner Teil gewesen sei. Denn Schule funktioniere nur schwer ohne Freude am Lernen und gemeinsames Wachsen, ohne Herausforderungen und jede Menge prägende Erlebnisse. Sie betonte, wie wichtig es sei, offen zu bleiben für neue Menschen und den Kontakt zu jenen zu pflegen, die ein Stück des Lebenswegs mitgegangen seien, aber auch offen zu sein für neue Menschen.
Eine Zukunftskompetenz fernab der pessimistischen Grundeinstellung der Gesellschaft wünschte sie ihnen – nämlich die Zukunft als selbst beeinflussbar zu begreifen. What if it works? Auch die Worte des Landesbischofs Dr. Oliver Schuegraf mahnten zu Mut und Stärke, erinnerten daran, auf die eigene, manchmal vielleicht zu leise Stimme in sich selbst zu hören und keine Angst zu haben. Die Abiturienten stehen nun vor wegweisenden Entscheidungen: Nähe oder Ferne, Studium oder Ausbildung, GAP Year oder direkter Einstieg.
Natürlich fehlte es auch nicht an Anekdoten aus dem Schulalltag: Über die lustigste Klassenfahrt aller Zeiten nach Berlin lachte der Jahrgang noch gestern in der Stadtkirche, I. Seidl schwärmte von der „Sternstunde der Geometrie“ im Mathematik-LK, als der Abstand zweier windschiefer Geraden zur Herzensangelegenheit wurde. Nicht zu vergessen, humorvolle Spitzen gegen die Verwendung von Chat-GPT und der Handyknast in Chemie!
Dass nicht nur die Physik, sondern auch die Chemie im Jahrgang stimmte, merkte man bei der Danksagung des Jahrgangs an seine Jahrgangssprecher, die diese sichtlich zu Tränen rührte. Zusätzlich wurden Leon R. und Elisa P. von Steffen Behlau vom Adolfinerverein mit dem Sozialpreis für besonderes Engagement ausgezeichnet.
Glänzende Leistungen und würdige Abschiede
Ein besonderer Moment war die Ehrung der Jahrgangsbesten: Florian T. und Richard S. erzielten jeweils den beeindruckenden Durchschnitt 1,0, gefolgt von Jonas B. (1,1) sowie Julia P., Brenda B. und Leonie B. (1,2).
Der stellvertretende Bürgermeister, M. Kohlmann, sprach in seiner Festrede von einer „reifen Leistung im wahrsten Sinne des Wortes“ – das Abitur als Türöffner und Generalschlüssel für die Zukunft. Dabei würdigte er nicht nur die Jugendlichen, sondern auch die Eltern und Lehrkräfte, die diesen Weg mitbegleitet haben. Und er beglückwünschte alle Absolventen und Absolventinnen mit einem Schnitt von 3,0 und schlechter, weil auch diese ihren Weg machen würden – das wisse er aus eigener Erfahrung, merkte er augenzwinkernd an. Er erinnerte eindrücklich daran, dass Noten eine dokumentarisch festgehaltene Bewertung der schulischen Leistung seien – nicht weniger, aber auch nicht mehr. Charakter, Ideale und Menschlichkeit ließen sich nicht in Ziffern fassen.
Dass dieser Jahrgang alles in sich vereint, zeigen nicht nur die unzähligen fachlichen und sozialen Auszeichnungen, sondern auch die Tatsache, dass das Geburtstagskind im Trubel der Festlichkeiten nicht vergessen wurde und so konnte sich Imran G. über ein Ständchen der voll besetzten Stadtkirche freuen. Die Reden der Tutoren ließen erahnen, wie sehr auch die Lehrer:innen den Jahrgang vermissen werden, daher überraschte es nicht, als der Lehrerchor später eine musikalische Einladung aussprach: „Adio, adio Abios, kommt gern mal wieder zu uns zurück.“
Musikalisch untermalt hatten auch Brenda B. und Sophia v.d.S. die Entlassungsfeier, zum Abschluss sang Vivika S. in Begleitung von Brenda den ABBA-Song „Slipping Through My Fingers“, der genau das ausdrückte, was viele in diesem Moment fühlten: Wie schnell die Zeit verfliegt, wie wertvoll jeder Moment war.




























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